Aktionsleitfaden für die Bundessozialaktion 2023/24
Varianten: | Geschichtenwerkstatt (Option A) | Geschichtenwerkstatt (Option B) |
Aufwändigkeitsgrad: | 4/5 | 1/5 |
Ziel: | Der Rotaract Club etabliert eine Geschichtenwerkstatt als Nachmittagsangebot in einer Schule. | Rotaracter:innen setzen das Projekt im KidsCamp um, indem sie Kinder dabei unterstützen, eine eigene Geschichte zu verfassen. |
Didaktischer Wert: | Ein produktiver Umgang mit eigenen Erfahrungen und Erlebnissen fördert insbesondere im Kindesalter die Reflexionsfähigkeit sowie die Kreativität. Die dadurch entstehende positive Konnotation mit Geschriebenem, die für Kinder häufig unbekannt und neu ist, wirkt sich förderlich auf ihre Einstellung zu Schriftlichem und damit auch das Lesen aus. (Quelle: Studie zu produktivem Literaturunterricht 2011) | |
Umsetzung: | 1. Akquirierung von Helfer:innen im Club, die die Geschichtenwerkstatt planen und umsetzen möchten 2. Kontaktaufnahme mit einer Kooperationsinstitution (z.B. Schule) 3. Absprache der Details mit der Institution (Termin/e, einmalig oder wiederkehrend, Rahmen, Aufsichtspersonen) 4. Inhaltliche Vorbereitung der Projektumsetzung (Thema der Geschichten, Anleitung durch Leitfragen, freiwillige anschließende Präsentation der gefertigten Texte) 5. Durchführung der Aktion zu dem/den festgelegten Termin/en in der ausgewählten Institution | 1. Suche nach einem Kind, das die Geschichte kreieren soll (Abstimmung mit Zeltbetreuer:innen) ODER Anleitung aller Kinder eines ganzen Zeltes ODER Umsetzung im Rahmen eines Workshops für Kinder verschiedener Zelte 2. Aktivierung / Motivierung zum Kreieren einer Geschichte 3. Stellen von Leitfragen, anhand derer das/die Kind/er die Geschichte kreieren können 4. Aufschreiben des Kreierten (je nachdem, ob das/die Kind/er schon schreiben können oder nicht) 5. Geschichte dem/den Kind/ern mit nach Hause geben |
Dokumentation: | – Fotos und Videos, auf denen Kindergesichter zu erkennen sind, dürfen nur nach schriftlicher Einwilligung der Eltern verwendet werden. Eine Vorlage für eine Einverständniserklärung stellen wir hier bereit. – Die Aktion kann mit Ort, Datum und Club in einer Karte auf unserer Homepage dokumentiert werden. | – Individuell mit Campleitung abzusprechen. |
Vorbereitungszeit: | – Je nach geplanter Umsetzung (einmalig oder wiederkehrend) muss unterschiedlich früh mit der Planung begonnen werden – Für die Phase der Kontaktaufnahme mit der/den Partnerinstitution/en sollte mindestens 1 Monat eingeplant werden | – 30-60 Minuten (Motivierung überlegen sowie Leitfragen, die zur Kreation der Geschichte führen) |
Umsetzungsdauer: | – Umsetzung entweder einmalig oder wiederkehrend möglich – Eine Einheit sollte nicht länger als 60 Minuten andauern (je nach Alter und Gruppengröße ist die Konzentrationsschwelle unterschiedlich schnell erreicht) | – 1-3 Stunden (je nach Länge der Geschichte, Intensität des Arbeitens und laut Programm verfügbarer Zeit) – Zeitpunkt gegen Ende des Camps wählen, nachdem die Kinder schon einige Erlebnisse hatten und Vertrauen aufbauen konnten |
Personelle Voraussetzungen: | – 1-2 anleitende Personen für eine Gruppe an Kindern – Gruppengröße der Kinder überschaubar halten (nicht mehr als 5-6 Kinder; bei mehr Kindern Gruppen aufteilen und mehr anleitende Personen einbinden) – 1 Ansprechperson der ausgewählten Institution – Projekt je nach Anzahl der zu betreuenden Kinder eher für mitgliederstärkere Clubs empfehlenswert | – 1-2 anleitende Personen – Bei Bedarf weitere Springer:innen – Umsetzung durch oder in Absprache mit Zeltbetreuer:innen |
Materielle Voraussetzungen: | – Papier und Stifte – Geeignete Räumlichkeiten – Ggf. Musikbox, um während der Schreibphase z.B. Naturgeräusche abzuspielen | – Papier und Stifte |
Finanzielle Voraussetzungen: | – Keine | – Keine |
Rechtliche Voraussetzungen: | – Die Institution kann für die Arbeit mit Kindern ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis verlangen. Die Entscheidung darüber obliegt der Schule bzw. Schulleitung, die das Hausrecht und die Organisationsgewalt innehat. Wir empfehlen, diese Frage im Einzelfall individuell abzuklären und dem nachzukommen, was die Schulleitung für erforderlich hält. – Für die Verwendung von Foto-/Videomaterial, auf dem die Gesichter von Kindern erkennbar sind, muss für jedes Kind eine separate Einwilligung der Eltern vorliegen. | – In aller Regel wird auf KidsCamps die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses verlangt, um teilnehmen zu können. – In aller Regel ist die Erstellung oder gar Verwendung von Foto-/Videomaterial auf dem KidsCamp untersagt. Im Zweifel ist hier eine individuelle Abstimmung mit der Campleitung erforderlich. |
Expertise: | – Bestenfalls Erfahrung im Umgang mit Kindern | – Pädagogisches Feingefühl – In 1:1 Geschichtenwerkstatt: Kind auswählen, das entweder sehr zugänglich ist oder zu dem man schon ein Vertrauensverhältnis aufbauen konnte |
Tipps & Tricks: | – Für dieses Projekt ist eine gute inhaltliche Vorbereitung im Vorfeld erforderlich. Man sollte sich genau überlegen, wie man die Kinder dazu motiviert, eine Geschichte zu schreiben und Freude daran zu finden. Man sollte damit rechnen, dass die wenigsten schon häufiger Geschichten geschrieben haben. – Die Geschichtenwerkstatt lässt sich nach Belieben erweitern. Thematisch passend zur kann man im Anschluss etwas malen oder basteln. – Um der Geschichtenwerkstatt einen angemessenen Rahmen zu geben, sollte eine „Bühne“ für eine abschließende freiwillige (!) Präsentation des Kreierten ermöglicht werden. Voraussetzung dafür ist ein wertschätzendes Umfeld, in dem sich jedes Kind sicher und gut damit fühlt, seine Geschichte anderen zu präsentieren, sodass ausschließlich positive Erfahrungen mit diesem Erlebnis verbunden sind. – Die Stiftung Lesen stellt ein Formular zur Verfügung, mit dem ihr euch von den Kosten für die Beantragung des erweiterten Führungszeugnisses befreien lassen könnt. Ihr findet es hier. – Unsere Karte zur Dokumentation der Aktionen ist hier hinterlegt. | Leitfragen zur Kreation einer Geschichte über die Erlebnisse der letzten Tage (können je nach Motto des Camps angepasst werden): – Wie hast du dich auf das KidsCamp gefreut? Was waren deine Erwartungen? – Wie bist du zum KidsCamp hingekommen? Gab es unterwegs etwas Besonderes? – Wie sieht das Zeltlager aus? Wo sind die Zelte aufgestellt? Gibt es besondere Orte in der Umgebung, die dir gefallen? – Welche Aktivitäten wurden im KidsCamp unternommen? Welche Spiele hast du gespielt? Welche Ausflüge wurden gemacht? Was hat dir daran gefallen? – Gab es Herausforderungen für dich während des Camps? Wie bist du damit umgegangen? – Was war der schönste Moment, den du im KidsCamp hattest? |
Sollten eure Erfahrungen nach Umsetzung der Aktion von unseren Angaben auf diesem Leitfaden abweichen, so teilt uns dies bitte mit. Schreibt uns an soziales@rotaract.de.